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Innovative Knie-OP: Natürliche Bewegungs­freiheit dank neuer Prothesentechnologie

Europaweite Neuheit am EVK: Mit der Kombination aus roboterassistierter OP und innovativem Implantat bleiben beide Kreuzbänder im Knie erhalten.
Freuen sich über die erfolgreiche OP (v.l.): Dr. Stephan Schmidt, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Patientin Heike Augustin und Dr. Timo Lübben. (Foto: EVK)

Altersbedingte Gelenkabnutzung, Gelenkprobleme infolge von Unfällen oder entzündlichen Erkrankungen können die Implantation eines künstlichen Kniegelenks (Endoprothese) erforderlich machen. In der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen (EVK) erfolgt dies unter der Leitung von Chefarzt Dr. Stephan Schmidt regelmäßig robotorgestützt mit Hilfe des CORI-Systems. Nun konnte mit diesem System zum ersten Mal in Europa erfolgreich eine Knieendoprothese implantiert werden, welche beide Kreuzbänder erhält.

Dr. Timo Lübben, externer Operateur am EVK mit Schwerpunkt Endoprothetik, betrachtet die Kombination aus roboterassistierter OP-Methode und der kreuzbanderhaltenden Prothesentechnologie als bedeutende Entwicklung zur Steigerung der Lebensqualität nach dem Eingriff. „Durch diese Operation, bei der die Bänder erhalten bleiben und lediglich das Knorpelgewebe ersetzt wird, streben wir eine noch genauere Angleichung an die natürliche Beweglichkeit des Knies an. Auf diese Weise können wir uns dem optimalen Bewegungsablauf weiter annähern, wobei die Kreuzbänder entscheidend für eine natürliche Bewegungsführung sind. Das CORI-System unterstützt uns dabei, diese spezielle Endoprothese sehr präzise und gewebeschonender einzusetzen, als uns dies bisher möglich war."

Die Implantation von Knieendoprothesen mithilfe des Robotersystems CORI ist eine Technik, die das EVK bereits seit Mai 2022 durchführt und damit zu den Vorreitern in Deutschland gehört. „Diese Methode ermöglicht es, den Sitz der Prothese bereits vor dem eigentlichen Einsetzen digital zu simulieren und ein virtuelles 3D-Modell des Knies zu erstellen. Der Operateur kann dann an einem Bildschirm anhand dieses Modells die optimale Positionierung der Prothese festlegen“, erläutert Chefarzt Dr. Schmidt.

Ein Vorteil dieses Verfahren ist, dass nicht nur die Ruheposition der Prothese dargestellt wird, sondern auch deren Bewegung während des Gehens oder Beugens des Knies simuliert wird. Durch diese präzise Simulation können Prothesen individuell an die spezifische Anatomie des Patienten angepasst werden, was eine verbesserte Funktionalität des Kniegelenks ermöglicht. Da weder CT- noch MRT-Aufnahmen für die Nutzung des CORI-Systems erforderlich sind, wird die Strahlenbelastung für Patienten, im Vergleich zu anderen Systemen, deutlich reduziert.

Der Einsatz von künstlichen Kniegelenken gehört zu den häufigen chirurgischen Eingriffen in Deutschland. Insbesondere in der alternden Gesellschaft wird die Zahl der erforderlichen künstlichen Gelenke in den nächsten Jahren weiter deutlich ansteigen. „Die Bandbreite der uns zur Verfügung stehenden Prothesensysteme und deren präzise Implantation mit Hilfe des CORI-Systems führt unserer Einschätzung nach bereits jetzt zu einer schnelleren Genesung und besseren Funktion der künstlichen Kniegelenke unserer Patienten“, so Dr. Schmidt.

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